In Kenia ist es nicht selbstverständlich zur Schule zu gehen. In den Slums der Stadt werden die Kinder eher zur Hausarbeit angehalten, als zum Lernen. Wenn in einer Familie Engpässe entstehen, werden Kinder von der Schule genommen und müssen arbeiten gehen oder die Geschwister daheim versorgen. Einer der weltweit größten Slums ist Kibera im Südwesten von Nairobi, der Hauptstadt Kenias.
Die Lebensumstände dort sind erbärmlich und unwürdig. Prostitution junger Mädchen und frühe Schwangerschaften sind keine Seltenheit. Der deutsche Verein GinCo, gegründet u.a. von Gudrun Korthus nach einer Kenia Reise im Jahr 2012, fördert die Ausbildung junger Mädchen, um diesen eine bessere Perspektive für ihr Leben zu geben. Wir spenden Bleistifte und würden uns freuen, dieses tolle Projekt in Zukunft noch mehr zu unterstützen. Gudrun Korthus von GinCo Deutschland, stellte dafür in Kenia unser Projekt vor und überreichte viele Bleistifte an Schülerinnen und Schüler.

GinCo

GinCo ist ein Programm, das speziell Mädchen fördert, die besonders benachteiligt sind. In Kenia betreut das Projekt je 10 Mädchen in den 8ten Klassen der Schulen Kanyuithia &  Limoro Pro und Limoro Pry in Meru, Tigania. Die Mädchen erhalten eine warme Mahlzeit am Tag und eine Schuluniform. Das ist häufig die einzige Kleidung, die sie besitzen. Das Projekt unterstützt aber auch bei fehlenden Mitteln zur Menstruationshygiene. Im Falle von Frühschwangerschaften, Zwangsverheiratung und Prostitution stehen Mentorinnen bereit und fangen die jungen Mädchen auf. Das wichtigstes Ziel des Projekts ist es, das Selbstbewusstsein und die persönliche Stärke jedes Mädchens zu fördern.

Mentorinnen im GinCo Projekt

Mentorinnen sind Kenianerinnen, selbst Mütter aus ähnlichen Verhältnissen. Sie werden ausgebildet und erhalten ihren Lohn u.a. in Form von einer Kuh oder Hühnern, um sich selbst ernähren zu können. 

Mary, eine Mentorin aus Masogo, berichtete, dass sie ein sehr erfolgreiches Jahr hatten und nach wie vor über 40 Mütter als Mentorinnen aktiv sind. Sie begleiten die Mädchen und Mütter, die Mentorinnen werden wollen. Durch eine Spende war es möglich, 10 Kühe an aktive Mentorinnen zu vergeben. Diese wiederum sind verpflichtet, das erste Kalb an eine weitere Mentorin abzugeben. Das ist ein wichtiger Baustein zur weiteren Verselbständigung der Mentorinnen.

Der Ort Masogo hat die Zusammenarbeit mit den polytechnischen Schulen und dem Programm „Girls to Highschools“ ausgebaut. Bei beiden sind GinCo Mädchen vertreten. 

Jacinta, eine Mentorin aus Wamba, berichtete, dass dieses Jahr unter den Mädchen der 8. Klasse keine Schwangerschaft aufgetreten ist. In den vorangegangenen Jahren war das nicht so.

Diese Erfolge zeigen den Fortschritt, der sich langsam einstellt. Schritt für Schritt wird vieles durch das GinCo Projekt bewegt.

Ein persönlicher Bericht von Gudrun Korthus, GinCo

über die Schulen Kanyuithia &  Limoro Pro und Limoro Pry in Meru, Tigania, Kenia 

Schule Kanyuithia

Mit deutlicher Verspätung kamen wir in der Laciathuriu Primary School an und wurden vom Headteacher Mbui und dem GinCo Team Doreen Kendi, Lucy Gichuru und Dr. Sarah Kilimi begrüßt. Die Schule hat 510 Schülerinnen und Schüler, sowie 16 Lehrerinnen und Lehrer. Durch das GinCo Programm werden Mädchen in dieser Schule gefördert. In der 6. Klasse 4, in der 7. Klasse 3 und in der 8. Klasse 2 Mädchen. 

Im Büro des Direktors gab es keine Stühle, da diese für die Kinder gebraucht werden, wir mussten also alle stehen. Das gesamte Lehrerkollegium war in einem Klassenraum versammelt und nach einem Gebet zu Beginn stellte sich jeder einzeln vor. Das Kollegium berichtete über deutliche Veränderungen durch das GinCo Programm: die GinCo Mädchen unterscheiden sich deutlich von den anderen Schülerinnen und Schülern im Leistungsverhalten.

Gudrun stellte das Projekt „A Bleistift FOR EVERYONE“ von Maren Reisner vor, die uns 900 Bleistifte für die Schulen mitgegeben hat. Bleistifte werden in Deutschland verkauft und pro Bleistift geht ein Bleistift an ein Schulkind in einem Entwicklungsland. So hatten wir die Möglichkeit, die gesamten Klassen 6, 7 und 8 mit Bleistiften zu versorgen. 

Besonders beeindruckt hat uns an dieser Schule der gut funktionierende Environmental Club, der sich aus 10 GinCo Mädchen und 10 anderen Schülerinnen und Schülern zusammensetzt. Jedes Mitglied ist verantwortlich für zwei bis drei Bäume, die GinCo und TVT gemeinsam finanziert haben. Ein großes Problem sind frei herumlaufende Ziegen, die durch aufgestapelte dornige Akazienäste abgehalten werden sollen, die kleinen Bäume zu fressen. Das Gießwasser transportieren die Kinder zum Teil über lange Strecken in kleinen Gefäßen, auch in der 2-monatigen Ferienzeit.

Der Environmental Club ist in der Schule sehr angesehen, viele Kinder möchten deshalb auch Mitglied werden. 

Schule Limoro

Wieder war das gesamte Kollegium versammelt. Sehr engagierte Kolleginnen und Kollegen und wir wurden vom Direktor Justus Kaaka begrüßt. GinCo unterstützt hier 2 Kinder in Klasse 6, 5 in Klasse 7 und 2 in Klasse 8. Auch hier konnten wir die Klassen mit Bleistiften ausstatten.

Das Kollegium der Limoro Schule konnte sehr detailliert über positive Effekte des GinCo Programmes berichten.

  • bessere Leistungen bei hoher Motivation
  • weniger Fehltage
  • mehr Selbstvertrauen
  • gepflegteres Aussehen
  • Mädchen sind Vorbilder, Auswirkungen auf das gesamte Schulklima
  • Möglichkeit, Mädchen bei Bedarf spezielle Förderung anzubieten
  • Mädchen sind in der Schule nicht ausgegrenzt, sondern eher Ansporn für andere
Danke liebe Gudrun Korthus für die Einblicke. Wir von A Bleistift FOR EVERYONE sind stolz und glücklich, gemeinsam mit GinCo etwas in der Welt bewegen zu können. Und solange es Menschen gibt, die dieses Ansinnen unterstützen, geben wir die Hoffnung nicht auf, dass Bildung für alle machbar ist.

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