Hierzulande lernen Kinder zu Beginn der weiterführenden Schule, wie man Programme wie PowerPoint oder Excel nutzt, im Internet recherchiert oder sogar mit künstlicher Intelligenz arbeitet. Der Alltag von Schüler:innen und später von Arbeitnehmer:innen ist ohne digitale Kompetenzen kaum mehr vorstellbar.

Auch auf den Philippinen hat die Bedeutung von Computern längst Einzug in die Lehrpläne gefunden. SchülerInnen sollen lernen, Präsentationen zu erstellen, digitale Projekte zu bearbeiten und mit modernen Technologien umzugehen. Doch was auf dem Papier gut klingt, ist in der Realität für viele Kinder ein fast unlösbares Problem. Denn wie soll ein Kind, das in einem Slum lebt und keinen Zugang zu einem Computer hat, eine digitale Aufgabe erledigen?

Kein Computer, keine Chancen

In unserem Bildungsprojekt am Pier 3 betreuen wir aktuell etwa 40 Kinder. Ihre Familien leben oft von Gelegenheitsjobs, wenn überhaupt, und haben kaum genug Geld für das Nötigste. Ein eigener Computer ist für diese Kinder undenkbar. Wenn sie Glück haben, besitzen sie ein einfaches Smartphone, mit dem sie versuchen, Präsentationen zu erstellen – eine Mammutaufgabe, die oft zu frustrierenden Ergebnissen führt. Andere Kinder stehen vollkommen hilflos vor solchen Aufgaben und erhalten schlechte Noten, nicht weil sie das Thema nicht verstehen, sondern weil ihnen schlichtweg die Mittel fehlen, die Anforderungen zu erfüllen.

Digitaler Zugang für alle Kinder

In unserem Haus am Pier 3 haben wir bereits einen Laptop und einen Computer. Diese Geräte reichen bei weitem nicht aus, um die Bedürfnisse aller Kinder abzudecken. Viele unserer Kinder haben bereits gezeigt, wie viel sie erreichen können, wenn sie nur die richtigen Werkzeuge bekommen. Es ist beeindruckend, wie sie mit Smartphones, wenn auch unter großen Mühen, kreative Lösungen finden, um Präsentationen zu erstellen. Doch das sollte nicht die Norm sein – diese Kinder verdienen es, mit echten Computern zu arbeiten.

Herausforderungen: Sicherheit und Verantwortung

Eine große Herausforderung ist es, sicherzustellen, dass die Geräte, die wir beschaffen, auch sicher bleiben. Wenn wir den Kindern Computer oder Tablets mit nach Hause geben, besteht die Gefahr, dass diese gestohlen, verkauft oder beschädigt werden. Das liegt nicht daran, dass die Kinder oder ihre Familien das nicht schätzen würden – sondern daran, dass die Armut sie oft zu schwierigen Entscheidungen zwingt.

Unsere Lösung ist daher, die Nutzung der Computer in unserem Haus zu konzentrieren. Indem wir die Öffnungszeiten unseres Bildungsprojekts verlängern, können wir den Kindern mehr Zeit und Raum geben, an ihren Aufgaben zu arbeiten. Dafür benötigen wir allerdings zusätzliches Personal und mehr Geräte, um die wachsende Nachfrage zu decken.

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