In einem Ziegeleidorf Pakistans lebt das Mädchen Sahin. Jeden Tag wartet sie gespannt auf ihre Lehrerin. Die sechsjährige Sahin ist Schülerin der Kiran School, eine unserer zwei mobilen Schulen in Pakistan. Den Blick stets auf die Haustür gerichtet, wartet sie täglich, bis ihre Lehrerin endlich erscheint, berichtet Sahins Mutter.
Doch dass die Lehrerin oder einer der anderen Lehrenden zum Homeschooling kommt, ist aktuell nicht immer gewiss. Denn die pandemische Situation in Pakistan ist weiterhin angespannt. Das Land befindet sich in einem harten Lockdown, dem natürlich auch die Ziegeleidörfer unterliegen. Es erfordert viel Flexibilität und Kreativität, wenn es um die Gestaltung des Unterrichtsalltags geht. Dank der mobilen Schulen können wir dennoch, den Umständen entsprechend, immerhin eine gewisse Regelmäßigkeit gewährleisten.
Fünfmal in der Woche versuchen die Lehrenden der Kiran School all ihre Schüler und Schülerinnen zu besuchen und sie zu unterrichten. Für Sahin und die anderen Kinder der mobilen Schule ist der regelmäßige Unterricht von enormer Bedeutung: Die Fortführung des Unterrichts und des Lernens birgt für die jungen Schüler:innen ein Stück Normalität in diesen unsicheren Zeiten. Auf lange Sicht sollen die mobilen Schulen den Kindern den Zugang zu regulären Schulen ermöglichen, die ihnen das Wissen über die Primärbildung hinausgehend vermitteln.
Lehrer:innen als Bezugspersonen
Unsere Lehrerinnen und Lehrer sind mittlerweile oft zu den wichtigsten Bezugspersonen der Kinder außerhalb der Familien geworden. So hat auch Sahin hat zu ihrer Lehrerin ein inniges Vertrauensverhältnis aufgebaut. Sie bat ihre Lehrerin auch am Samstag und am Sonntag zu kommen, denn ohne sie würden das Mädchen und ihre Geschwister kein glückliches Wochenende haben können. Ihre Lehrerin war zu Tränen gerührt als sie dies hörte.
Der Wunsch nach dem täglichen Besuch der Lehrerin liegt aber nicht nur an dem Unterricht. Wie ihre Kolleg:innen bringt auch sie jedes Mal Nahrungsmittel oder ein bereits gekochtes Mittagessen mit, dass wir Dank der Patenschaften ermöglichen können. Hellauf begeistert, aber meist sehr hungrig, betrachten die Kinder die Lebensmittel. Oft werden Gemüse, Obst, Reis, Linsen, Öl und Gewürze von Sahins Mutter zu einem Essen zubereitet, während die Kinder unterrichtet werden. Sahins Eltern können, wie viele andere auch, aufgrund des Lockdowns nicht arbeiten. Dadurch haben sie kein Geld, um Lebensmittel zu kaufen. Falls die Lehrerin an einem Tag oder am Wochenende nicht kommt, bedeutet dies, dass die ganze Familie hungert.
Helfen Sie uns und unterstützen Sie eines unserer Kinder in unseren Schulen in Pakistan, Nepal oder in den Philippinen. Werden Sie Pate für die Versorgung mit Mittagessen von einem unserer Schüler. Dies kostet € 10,00 im Monat und bedeutet für die Kinder eine gesunde, vollwertige Ernährung. Damit wird das Fundament geschaffen, überhaupt lernen zu können.