Unsere diesjährige Reise nach Madagaskar stand unter besonderen Vorzeichen. Im Land kommt es derzeit zu landesweiten Demonstrationen und Protesten. Zahlreiche internationale und nationale Flugverbindungen wurden annulliert – entsprechend war es nicht einfach, unseren Bestimmungsort Toliara zu erreichen, um die von uns unterstützten Schulen zu besuchen. Doch wir haben es geschafft.

Ein Wiedersehen voller Eindrücke

Zum ersten Mal konnten wir das neue Schulgebäude der staatlichen Grundschule (Ecole Primaire Publique) Tsivonoe, das zu Beginn des vergangenen Schuljahres eingeweiht wurde, selbst besuchen. Bisher kannten wir es nur von Fotos. Natürlich ist das Gebäude nicht mehr ganz so blitzblank wie im letzten Jahr, doch es ist immer noch sehr schön und erfüllt seinen Zweck hervorragend: Es bietet Platz für den Unterricht, die Mittagsverpflegung, eine Bibliothek, ein Büro für den Direktor sowie Räume für Lebensmittel und für die Fahrräder, die dort sicher untergestellt und repariert werden können.

Der Neubau der Schule wurde durch die Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP finanziert. Als Schulpate begleitet das Unternehmen Anlagegold24 die Grundschule Tsivonoe und trägt dafür Sorge, dass unsere Maßnahmen zur Verbesserung des Lehrens und Lernens dauerhaft gesichert sind. Für diese wertvolle Hilfe danken wir sehr herzlich im Namen der Schulkinder und Lehrkräfte!

Ein herzlicher Empfang

Wie auch bei den letzten Malen wurden wir von den Schulkindern und Lehrkräften freudig empfangen – mit Tanz, Gesang und Lachen. Diese herzlichen Begegnungen zeigen, dass die Kinder uns mittlerweile kennen.

Unsere madagassische Partnerin Patty hatte alles perfekt vorbereitet. Sie war mit allen Materialien und der neuen Schulkleidung aus Antananarivo angereist, hält auch in unserer Abwesenheit engen Kontakt zu den Schulen und weiß stets, was vor Ort wirklich gebraucht wird – und was nicht.

Die Kinder erhielten neue Schulkleidung und Unterrichtsmaterialien – abgestimmt auf ihre Klassenstufen: Die Kleinsten bekamen eine Tafel, Hefte und Buntstifte. Die Größeren erhielten zusätzlich Lineale, Zirkel, Radiergummis und Kugelschreiber in verschiedenen Farben.

Als die Kinder ihre neuen Materialien in den Händen hielten, war die Freude groß. Es ist jedes Mal berührend zu sehen, wie viel Wertschätzung in diesen Momenten liegt – und wie wenig es manchmal braucht, um Begeisterung und Stolz zu wecken.

Die Schulkleidung besteht aus Shorts und einem T-Shirt. Nur noch wenige Kinder trugen die T-Shirts aus dem letzten Jahr – ein Zeichen dafür, wie intensiv sie genutzt werden, aber gleichzeitig auch für ihre gute Qualität. Die Kleidung wird in Antananarivo hergestellt und unterstützt so die lokale Wirtschaft.

Bevor der Unterricht beginnt, fegen die Schulkinder die Räume aus – eine kleine, aber schöne Geste, die zeigt, wie sie lernen, Verantwortung für ihre Schule zu übernehmen.

Fahrräder, die den Alltag erleichtern

Im vergangenen Jahr haben wir 24 Fahrräder für die Lehrkräfte und für diejenigen Kinder angeschafft, die nach dem Abschluss der Grundschule an die Sekundarschule in Mangily wechselten. Viele von ihnen hatten dadurch einen deutlich längeren Schulweg – das Fahrrad erleichtert ihnen diesen erheblich.

Die Fahrräder werden an der Schule gewartet – von Martin Eliah Zaviarison, der sich zuverlässig um alle Reparaturen kümmert. Wir finanzieren seine Arbeit – ein kleiner, aber wichtiger Beitrag, der ihm ein Einkommen sichert. Alle Fahrräder befanden sich in einem guten Zustand, was uns sehr gefreut hat.

Austausch mit den Lehrkräften

Am nächsten Tag sprachen wir ausführlich mit allen Lehrkräften über den Schulalltag, Verbesserungen und aktuelle Herausforderungen. Besonders eindrücklich war, wie bescheiden ihre Wünsche waren. Sie schätzen, was bereits erreicht wurde, und äußerten klar, wo noch Unterstützung nötig ist:

  • Mehr Bücher für die Bibliothek
  • Französischkurse für Lehrkräfte, da nur eine Lehrerin fließend spricht. Alle Lehrkräfte unterrichten alle Fächer – auch Französisch. Für die älteren Kinder, die bald an die Sekundarschule wechseln, wo die Prüfungen ausschließlich auf Französisch stattfinden, ist das besonders wichtig.
  • Etwas mehr Mittagessen, da die Zahl der Kinder stark gestiegen ist. Die Qualität des Essens wird von allen gelobt.
  • Eine Erste-Hilfe-Box, um bei kleineren Verletzungen helfen zu können.

Dass deutlich mehr Eltern dieses Jahr ihre Kinder an der Grundschule Tsivonoe angemeldet haben, überrascht kaum: Die Kinder lernen in einem soliden, sauberen Gebäude, erhalten tägliches Mittagessen und ausreichend Materialien – das spricht sich in der Region schnell herum.

Eindrücke und Ausblick

Man merkt deutlich, dass die älteren Schulkinder, die bald die Grundschule verlassen, bereits an der Schwelle zum Jugendalter stehen – erst etwas verschämt und kichernd, dann aber schnell aufgetaut, als wir Fotos von ihnen machten und ihnen zeigten.

Insgesamt machen die Kinder einen fröhlichen und gesunden Eindruck. Einige, vor allem die Jüngeren, leiden allerdings unter Hautkrankheiten – eine Folge der schwierigen hygienischen Bedingungen in vielen Familien.

Dankbarkeit und Zuversicht

Wir sind sehr zufrieden mit dem Zustand der Schule und der positiven Entwicklung der letzten Jahre. Besonders freut uns, dass unsere Unterstützung von den Lehrkräften so wertgeschätzt wird.

Diese Reise hat uns einmal mehr gezeigt, wie sehr gezielte, kontinuierliche Hilfe das Leben von Kindern und Lehrkräften verbessern kann – und wie viel Hoffnung in jedem einzelnen Klassenzimmer steckt.

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