Mobile Schulen als Sprungbrett in die Bildung / Erfolge der Schulen wirken auf das gesamte Dorf / Unsere Arbeit geht weiter

Seit fast mehr als zweieinhalb Jahren unterstützen wir nun die Kiran School und Suraj School. Mit diesen mobilen Schulen können wir den Kindern der pakistanischen Ziegeleidörfern den Zugang zu ordentlicher Bildung eröffnen und ebnen ihnen damit den Weg aus der Kinderarbeit. Was wir mit unserer Arbeit bereits bewirken konnten, konnten wir nun endlich mit eigenen Augen erfahren. Erstmals seit Beginn der Pandemie reisten wir wieder nach Pakistan in die Ziegeleidörfer und besichtigten unter anderem die Kiran School und erlebten persönlich, wie wir das gesamte Dorfleben nachhaltig verbessert haben.

Die mobilen Schulen als Sprungbrett

Der Zugang zu den staatlichen Schulen scheiterte häufig bereits an mangelnden Grundlagen, die die Kinder überhaupt erst dazu befähigen, aufmerksam dem Unterricht folgen zu können und Lernmechanismen auszubilden. Zudem muss sich der regelmäßige Schulbesuch erst im Leben der Familien etablieren. Die Eltern haben in der Regel selbst nie eine Schule besucht. Selbst wenn diese Hürden überwunden werden konnten, so scheiterte der Zugang zur staatlichen Schule spätestens an den Schulgebühren und den Aufnahmetests. Die staatliche Schule kostet im Monat umgerechnet zwar etwa nur zwei bis drei Euro, doch ist dies für kaum eine Familie der Ziegeleidörfer zu stemmen.

Hier greifen nun die mobilen Schulen, deren Aufgabe es ist, die Kinder auf die staatliche Schule vorzubereiten. Wenn die Kinder den Einstufungstest bestehen, übernehmen wir ebenfalls die anfallenden Schulgebühren und alle Formalien, die zur Aufnahme notwendig sind. Seit Marens allerersten Besuch vor vier Jahren konnten fast alle Kinder, die damals im schulfähigen Alter waren, erfolgreich an die staatlichen Schulen weitergegeben werden. Dabei fungieren die mobilen Schulen nicht nur als eine Art Vorschule für jüngere, sondern verhelfen auch den älteren Kindern zum Bildungseinstieg. In Pakistan erfolgt die Klassenzuweisung nicht nach tatsächlichem Bildungsstand, sondern anhand des Alters. Für ältere Kinder bedeutet dies unter normalen Umständen den permanenten Ausschluss aus dem Bildungssystem, da sie als Quereinsteiger nicht mithalten könnten und vermutlich bereits am Aufnahmetest scheitern würden. Die Kiran School und Suraj School sind daher auch für sie ein Sprungbrett. Nachdem die Kinder an die Schulen gewechselt haben, kommen sie oft nach ihrer Schule, um Unterstützung bei den Lehrern und Lehrerinnen unserer mobilen Schulen zu bekommen.

Welche Wirkung unsere mobilen Schulen auf das Leben der Kinder und ihren Familien entfaltet hat, wollen wir in diesem Beitrag an der Kiran School verdeutlichen. Über die Suraj School werden wir in einem der künftigen Beiträge berichten.

Projektwirkung der Kiran School auf ganzes Dorf entfaltet

Den Großteil der Schülerinnen und Schüler der Kiran School konnten wir bisher erfolgreich an die nächstgelegenen staatlichen und teils auch privaten Schulen weitergeben. Die Erfolgsquote in der Vermittlung liegt bei etwa 80 Prozent. Dadurch können ständig neue Kinder aus dem Dorf nachrücken, denn die Kapazitäten der Kiran School sind begrenzt. Der Schulbesuch der Kinder ist nun nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel in dem Ziegeleidorf, sogar der Corona Pandemie zum Trotz. Dass dieser Wandel stattfinden konnte, ist auch dem Erfolg unseres Patenprogrammes zu verdanken. Durch die Zusicherung eines warmen und nahrhaften Schulessens am Tag ist ein Anreiz für die Eltern, da es sie finanziell entlastet.

Darüber hinaus konnten wir mit der Essensversorgung den gesundheitlichen Zustand der Kinder erheblich und sichtbar verbessern, sodass diese weniger anfällig sind für Krankheiten. Begünstigt wird dies durch unsere regelmäßige Versorgung mit einfachsten Hygieneutensilien, wie Seifen und Zahnbürsten. Auch hier hat sich ein Bedeutungswandel in den Köpfen der Dorfbewohner abzeichnen können. Streng achten die Mütter nun darauf, eine Hygieneroutine in den Alltag ihrer Kinder zu integrieren: Morgens gehen die Kinder gewaschen und in ordentlicher Kleidung zum Unterricht, es wird sehr auf das Händewaschen geachtet. Dank der Mütter konnte sich ein Hygienebewusstsein innerhalb des Familienlebens fest verankern.

Wir sind sehr beeindruckt von der Wirkung, die unsere Arbeit auch auf das gemeinschaftliche Dorfleben ausübt. Doch all dies hätten wir nicht ohne die Unterstützung des Sponsors und der Pat:innen geschafft. Wir möchten unseren Sponsor der Kiran School, die impeak GmbH, ganz besonders hervorheben. Ohne diese konstante und verlässliche Unterstützung hätten wir nicht so viele Kinder bereits aus der Kinderarbeit erfolgreich herausbringen können.

„Ein Kind, das zur Schule geht, verändert nicht die Welt, aber es verändert sich die Welt für das eine Kind.“

Viel ist erreicht worden, so viele Leben konnten zum Positiven geändert werden! Der Dank der Mütter und der Stolz der Schüler und Schülerinnen war bewegend und sehr beglückend.

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